Mahnwache für die Opfer des Hamas-Terrors 17.10.2023
Auf Initiative der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bamberg und der Liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan HaTfila fanden sich am Dienstag 17.10. am “Gabelmann” in Bamberg spontan über 70 Menschen zusammen, um unter dem Motto “Nennt ihre Namen!” der Opfer der Hamas-Pogrome vom 7. Oktober zu gedenken.
Niemals seit der Shoah wurden so viele Jüdinnen und Juden an einem Tag ermordet, massakriert, als Geiseln genommen. Über 700 bis dahin bekannte Namen von Opfern mussten wir verlesen.
„Die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten berühren uns alle. Es ist an der Zeit, als Gemeinschaft unser menschliches Mitgefühl für die Opfer der Terroranschläge zu bekunden. Wir bieten daher ein besonderes Format an, das es jedem Bürger unserer Stadt ermöglicht, aktiv am Gedenken teilzunehmen. Wir wollen keine „klugen Reden“ und keine politischen Statements, sondern unser tiefes Mitgefühl für die Opfer und ihre Hinterbliebenen ausdrücken. Wir laden Sie herzlich ein zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des jüngsten grausamen Pogroms. Alle Bürger und Bürgerinnen sind aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen und die Namen der Opfer vorzulesen. Die Erinnerung an die Toten und deren Segnung durch Nennung der Namen ist ein alter jüdischer Brauch, der im Buch der Sprüche verankert ist (Bereschit Rabba 49,1). Indem wir ihre Namen nennen und ihr Andenken ehren, wollen wir ein Zeichen der Solidarität und des Respekts setzen. Es ist uns ein Anliegen, dass diese Veranstaltung ein Ort der Zusammenkunft und des Mitgefühls wird, an dem alle Mitglieder unserer Stadtgesellschaft teilnehmen können, unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Weltanschauung oder ihrer Position in der Gemeinschaft.“
Aus dem Aufruf zur Mahnwache
Auch Dr. Ludwig Spaenle aus München, Antisemitismusbeauftragter der bayerischen Staatsregierung, der Bamberger Antisemitismusbeauftragte Patrick Nietzsche, und als Vertreter der Stadt der 3. Bürgermeister Wolfgang Metzner beteiligten sich und nannten Namen, ehrten das Andenken der Ermordeten.
Die bewegende Veranstaltung schloss mit Gebeten für Israel von Rabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl (Israelitische Kultusgemeinde Bamberg, verlesen durch ein Gemeindemitglied, da er selbst nicht teilnehmen konnte) und Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel (Liberale Jüdische Gemeinde Mischkan HaTfila).
Wir danken der Polizeiinspektion Bamberg, die die Sicherheit aller Teilnehmenden jederzeit gewährleistete. Grössere Störversuche kamen nicht vor.
Wir konnten von der DIG AG Bamberg trotzdem mehr als 15 Gäste begrüssen, darunter auch den 3. Bürgermeister Wolfgang Metzner (Mitglied der DIG Bamberg), der ein Grusswort für die Stadt Bamberg hielt.
Was vielleicht nicht ausschliesslich an Arye und seinem interessanten Vortrag zum Nahostkonflikt lag – oder besser den Nahostkonflikten, wie er es richtig stellte – sondern auch an dem besonderen Angebot der Tambosiküche zum Anlass: es gab Shakshuka im Angebot, ein klassisches israelisches Frühstücksgericht.