Dream.Fracture – Zerbrochene Hoffnungen auf ein friedliches Miteinander

Die Ausstellung Dream.Fracture von Batia Holin ist eine tief bewegende Reflexion über die dramatischen Ereignisse vom 7. Oktober und die zerbrochenen Hoffnungen auf ein friedliches Miteinander – eine echte Grenzerfahrung nur unweit vom Grenzzaun zu Gaza.

Batia Holin erklärt dazu:

„Ich schätze es sehr, denn ich denke, dass jeder auf dieser Welt diese Ausstellung sehen muss und was mit uns am 7. Oktober geschehen ist.“

Sie führt aus:

„Diese Ausstellung basiert auf einer Ausstellung, die ich im Februar 2023 mit einem palästinensischen Partner aus Gaza gemacht habe. Sie hieß ‚Between Us‘ und zeigte Bilder der Grenze von Gaza, Niram, sowie Bilder von beiden Seiten des Zauns.“

Damals war die Perspektive hoffnungsvoll:

„Die Ausstellung von 2023 war sehr optimistisch, viele Menschen dachten, dass es vielleicht eine Chance gibt, in Koexistenz mit anderen Nachbarn zu leben und dass das Leben gut sein wird.“

Doch nach dem 7. Oktober veränderte sich alles drastisch:

„Mein Partner in dieser Ausstellung versuchte am 7. Oktober, mich zu töten. Ich habe einen großen Bruch erlitten. Jetzt zeige ich, was der Traum (Dream) des letzten Jahres war und den Bruch (Fracture) nach dem 7. Oktober – wie es damals aussah und heute aussieht.“

Nach ihrer ersten Station in Tel Aviv zog die Ausstellung weiter nach Miami, San Diego und New York und ist mittlerweile auch deutschlandweit bekannt. Batia Holin hofft, dass „Dream.Fracture“ international Aufmerksamkeit für die schmerzhaften Brüche, aber auch die verlorenen Träume einer möglichen friedlichen Zukunft schaffen kann.

Erstmals führte Hermann Waltz, ein Freund und Wegbegleiter der Künstlerin, am Israeltag der DIG Bamberg in die Ausstellung ein. Nun wurde sie in Kooperation der DIG Bamberg mit dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt Bamberg, Patrick Nietzsche, auch noch einem breiteren Publikum in der Infothek im Rathaus am Maxplatz gezeigt; sie läuft noch bis Freitag, 13.06.2025.

Jonas Glüsenkamp, 2. Bürgermeister der Stadt Bamberg zur Eröffnung der Ausstellung am 10.06.:

„Die Situation auf beiden Seiten des Grenzzauns am Gaza-Streifen scheint vielleicht weit weg, aber sie betrifft uns unmittelbar. Sie macht deutlich, wie eng Hoffnung und Schrecken beieinander liegen können. Ich danke allen Beteiligten, dass diese Ausstellung im Rathaus gezeigt werden kann. Die Situation kann und darf uns nicht kalt lassen, wir müssen sie an uns ranlassen.“


Der Fränkische Tag berichtete unter dem Titel Schmerz und Hoffnung einer Israelin: Batia Holin in Bamberg (hinter Paywall)


Foto #1: Nahum Holin, Public | Foto #2 (c) Batia Holin | Foto #3 (c) Heinrich Kolb