Archives Juni 2025

Dream.Fracture – Zerbrochene Hoffnungen auf ein friedliches Miteinander

Die Ausstellung Dream.Fracture von Batia Holin ist eine tief bewegende Reflexion über die dramatischen Ereignisse vom 7. Oktober und die zerbrochenen Hoffnungen auf ein friedliches Miteinander – eine echte Grenzerfahrung nur unweit vom Grenzzaun zu Gaza.

Batia Holin erklärt dazu:

„Ich schätze es sehr, denn ich denke, dass jeder auf dieser Welt diese Ausstellung sehen muss und was mit uns am 7. Oktober geschehen ist.“

Sie führt aus:

„Diese Ausstellung basiert auf einer Ausstellung, die ich im Februar 2023 mit einem palästinensischen Partner aus Gaza gemacht habe. Sie hieß ‚Between Us‘ und zeigte Bilder der Grenze von Gaza, Niram, sowie Bilder von beiden Seiten des Zauns.“

Damals war die Perspektive hoffnungsvoll:

„Die Ausstellung von 2023 war sehr optimistisch, viele Menschen dachten, dass es vielleicht eine Chance gibt, in Koexistenz mit anderen Nachbarn zu leben und dass das Leben gut sein wird.“

Doch nach dem 7. Oktober veränderte sich alles drastisch:

„Mein Partner in dieser Ausstellung versuchte am 7. Oktober, mich zu töten. Ich habe einen großen Bruch erlitten. Jetzt zeige ich, was der Traum (Dream) des letzten Jahres war und den Bruch (Fracture) nach dem 7. Oktober – wie es damals aussah und heute aussieht.“

Nach ihrer ersten Station in Tel Aviv zog die Ausstellung weiter nach Miami, San Diego und New York und ist mittlerweile auch deutschlandweit bekannt. Batia Holin hofft, dass „Dream.Fracture“ international Aufmerksamkeit für die schmerzhaften Brüche, aber auch die verlorenen Träume einer möglichen friedlichen Zukunft schaffen kann.

Erstmals führte Hermann Waltz, ein Freund und Wegbegleiter der Künstlerin, am Israeltag der DIG Bamberg in die Ausstellung ein. Nun wurde sie in Kooperation der DIG Bamberg mit dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt Bamberg, Patrick Nietzsche, auch noch einem breiteren Publikum in der Infothek im Rathaus am Maxplatz gezeigt; sie läuft noch bis Freitag, 13.06.2025.

Jonas Glüsenkamp, 2. Bürgermeister der Stadt Bamberg zur Eröffnung der Ausstellung am 10.06.:

„Die Situation auf beiden Seiten des Grenzzauns am Gaza-Streifen scheint vielleicht weit weg, aber sie betrifft uns unmittelbar. Sie macht deutlich, wie eng Hoffnung und Schrecken beieinander liegen können. Ich danke allen Beteiligten, dass diese Ausstellung im Rathaus gezeigt werden kann. Die Situation kann und darf uns nicht kalt lassen, wir müssen sie an uns ranlassen.“


Der Fränkische Tag berichtete unter dem Titel Schmerz und Hoffnung einer Israelin: Batia Holin in Bamberg (hinter Paywall)


Foto #1: Nahum Holin, Public | Foto #2 (c) Batia Holin | Foto #3 (c) Heinrich Kolb

Impressionen vom Israeltag der DIG Bamberg

Einige Impressionen von unserem Israeltag vergangenen Sonntag am 25.05.25 in Bamberg – 60 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland–Israel.

Nach den einleitenden Worten unseres 2. Vorsitzenden Jochen Lupprian (Moderator und Chef-Organisator <3 ) startete Lisa Badum, MdB, Mitglied im Präsidium der DIG und aktive Unterstützerin der Bamberger DIG als Referentin:


Lisa eröffnete ihre Rede mit familiärem Bezug, mit christlichen Wurzeln und ihrem Bruder der in Haifa seinen Doktor gemacht hatte: „Es ist ein Land, das permanent unter Beschuss steht, das kompliziert ist und trotzdem noch
Energie und Zeit hat, Liebenswertes und Willkommen für Besucherinnen und Besucher auszustrahlen. Und das ist einzigartig.“

Durch Werner Loval (geb. Löbl) ließ sie einen ehemaligen Bamberger und Schüler des Franz-Ludwig-Gymnasiums zu Wort kommen: „Seit meinem ersten Nachkriegsbesuch habe ich enge Verbindungen zu Deutschland. Dies liegt daran, dass die Erinnerung unserer Familie an die Zeit vor 1933 von einem glücklichen Zusammenleben geprägt war und dass die deutschen Regierungen nach dem Krieg die grundlegende Entscheidung trafen, das Schicksal Deutschlands an westliche Werte, westliche Prinzipien und demokratische Ideale zu knüpfen.“

Die Lehren der deutschen Geschichte seien unmissverständlich: „die Sicherung der Existenz Israels und die Verteidigung universeller Menschenrechte […] dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“
„Am Ende bleibt die Frage: stehen wir auf der Seite von Leben, Wissenschaft und Demokratie? Oder auf der Seite des Terrors, des Todes, des Fanatismus? Dabei dürfen wir nicht ignorieren, dass manche vermeintlichen Akteure des Friedens mit ihren Forderungen nur eines erreichen würden: die ersten Schritte zur Zerstörung Israels.“

Abschließend betonte sie in ihrer Funktion als Klimapolitikerin die technischen Möglichkeiten und ein Thema des israelischen Präsidenten Isaac Herzog – den erneuerbaren Nahen Osten. Israel kann mit seinen Technologien maßgeblich dazu beitragen, dass der Nahe Osten in Zeiten des Klimawandels weiter gedeihen kann.

Hier ihre Rede komplett (PDF)

David Weissmann, vom Vorstand des Verbandes Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB) schilderte in eindrucksvollen Worten die aktuelle Situation jüdischer Studierender in Deutschland – geprägt von wachsendem Antisemitismus und Israelhass, besonders an Hochschulen. Er berichtete von antisemitischen Parolen an Universitäten, Hassbotschaften auf Social Media und mangelnde gesellschaftlicher Solidarität.
Weissmann forderte aktives Handeln gegen Antisemitismus und betonte, wie wichtig Israel als Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden weltweit geworden ist.
Trotz der allzeit bereiten gepackten Koffer zeigte er sich kämpferisch: „Am Israel Chai!

Hier seine Rede komplett (PDF)

Die Rede von Patrick Nietzsche, dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt Bamberg, fand grosse Beachtung und Beifall. Wir haben sie hier bereits veröffentlicht: Lügen und falsche Narrative als Waffe gegen Israel.

Martin Mocker berichtete eindrücklich und lebendig mit Bildern aus dem Negev über seine Zeit als bei Volunteers for Israel – Sar-El im Negev.

Dr. Antje Yael Deusel, Rabbinerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan HaTfila in Bamberg, gedachte abschließend mit zwei Gebeten der Opfer des 7. Oktobers, den Opfern des Attentats von Washington und allen Opfern des Krieges

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Susanne Hofmann und einer ihrer Schülerinnen: „Indigo“ von David Orlovsky und „Hine ma tov“


Hermann Waltz, Vorsitzender des Freundeskreises Synagoge Hainsfahrt, stellte die bereits in Tel Aviv und New York präsentierte Fotoausstellung Dream.Fracture der Israelin Batia Holin vor.

Diese zeigt die Eindrücke der Künstlerin vor und nach dem Zivilisationsbruch der Hamas vom 7. Oktober 2023 lebensreal und aus nächster Umgebung, nur 800m nahe der Grenze zu Gaza.

Wir danken allen Beteiligten, den Gästen, auch aus dem Bamberger Stadtrat, ebenso wie dem Schirmherren der Veranstaltung, Oberbürgermeister Andreas Starke, der leider nicht anwesend sein konnte.
Ein ganz grosses Dankeschön auch der Schulleitung des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg für die Unterstützung und dafür, dass wir den Israeltag in der wunderbaren Aula des FLG würdig begehen konnten.
Und natürlich auch an den lieben Heinrich Kolb, der uns wieder so schöne Fotos zur Verfügung gestellt hat <3

Der Israeltag endete mit einem Sektempfang (Privatspende) und einem Buffet, gesponsort von Ali Baba’s Spezialitäten in Bamberg. Herzlichen Dank auch ihnen.

Eine kleine Galerie mit weiteren Impressionen vom Israeltag: